Dieser Notruf wird oft von Eltern gesendet, wenn es um einbestellte Lehrer(konferenz)gespräche geht. Wuttelefonate, Gardinenpredigten oder das Anschreiben fällt einem wesentlich leichter. Infogespräche, Small-Talk und Absprachen treffen – das haben wir als Eltern meist „drauf“.
Mit einem Gegenüber reden ist heutzutage angstauslösend – denn es entspricht nicht der Gewohnheit über SMS oder E-Mail zu kommunizieren. Plötzlich muss ich zuhören, auf Argumente reagieren und die Gestik und Mimik sollen meine Worte unterstreichen und nicht kontraproduktiv wirken.
Manchmal dauert es Stunden oder Tage, bis ich ein Gespräch vorbereitet habe – auch ein Telefonat mit Behörden kann mich viel Vorbereitungszeit kosten. Zuerst überlege ich: Was will ich erreichen? Welche Argumente habe ich? Wie formuliere ich diese? Welche Rolle habe ich?
In einem zweiten Schritt analysiere ich dasselbe in Bezug auf mein Gegenüber.
- Wer/wie viele sitzen mit gegenüber?
- Was wollten diese wissen?
- Wer ist Entscheidungsträger?
- Mit welchen Argumenten wollen diese was erreichen ? (Und wie lauten dazu meine Gegenargumente!)
Oft bleiben Gespräche in diesem Schwarz-Weis-Denken verhaftet und Lehrer und Eltern stehen sich unversöhnlich gegenüber: die Karre ist festgefahren, „sitzt im Dreck“ heißt es dann und Entscheidungen werden dann zwangsläufig auf der formalen Schul-Ebene getroffen. Wenn es um (m)ein Kind geht, dann muss es ein Ausweg, einen dritten Weg geben und diese Lösung beinhaltet Argumente und Ziele aller drei Parteien.
Zum Download: Entschuldigung-Vergebung-Versoehnung